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Diese Serie entstand für den Wettbewerb der Lucas Cranach Stiftung zum 500.Geburtstag Lucas Cranach des Jüngeren 2015.
Mein Anliegen war, die Arbeit von Lucas Cranach dem Jüngeren vor dem Hintergrund der umfangreichen Produktion dieser Künstlerfamilie und ihrer Werkstatt gegen Anfang des 16. Jahrhunderts zu zeigen und in den Zusammenhang ikonografischer Bildinhalte unserer zeitgenössischen Gesellschaft zu stellen.
In meiner Arbeit beschäftige ich mich immer schon mit der Tradition der Ikonografie des Tafelbilds, das in der europäischen Kunstgeschichte mit den spätgotischen Altartafeln des ausgehenden Mittelalters seinen Anfang nahm.
Bildinhalte und Themen dieser Zeit werden in allen weiteren Epochen der Malerei immer wieder zitiert und werden dann von der Fotografie weiter verarbeitet. In dieser Serie über Lucas Cranach verwendete ich die Technik der Collage. Im Zentrum stand die Abbildung eines Werks der Cranach Familie, die ich der Tagespresse oder antiquarischen Bildbänden entnahm. Dieses verband ich mit jeweils zwei weiteren Pressefotos und setzte so die Inhalte in Beziehung zueinander. Abbildungen anderer künstlerischer Positionen bezog ich bewußt mit ein.
Als faszinierend dabei erlebte ich, wie sehr die Produktion der Werkstätten der Cranach-Familie heutigen Bildbedürfnissen ähnelt und in seinen Themen aktuellen Hollywood Filmszenarien oder Kunstproduktionen adäquat ist. Auch abstrakte Elemente sind zu beobachten, wie sie sich beispielsweise in der Cranachschen Art Hutmode künstlerisch umzusetzen wiederspiegeln und in gegenwärtigen Formerfindungen wieder auftauchen.